Ganz einfach:
Nettotarife (auch Honorartarife genannt) sind befreit von Provisionen, die eigentlich der Vermittler für seinen Arbeitsaufwand erhält. Im Regelfall erhält er eine Abschlussprovision vom Versicherungsunternehmen. Für die laufende Kundenbetreuung während der Vertragslaufzeit erhält er zusätzlich pro Jahr eine sogenannte Verwaltungsprovision. Diese beiden Provisionsarten sind in Nettotarifen "rausgerechnet".
Nettotarife kann jeder abschließen, Privatpersonen ebenso wie Unternehmen.
Ein Problem gibt es allerdings bei Nettotarifen !
Die meisten Versicherungsgesellschaften lehnen diese immer beliebter werdende Art von Verträgen ab und bieten nur die altbekannten Bruttotarife an. Aktuell sind es ca. 30 Gesellschaften die Nettotarife anbieten.
Besonders fies: Bei vielen großen Versicherern kann man auch über das Internet Verträge abschließen, also ohne eine Beratung durch den Außendienstler. Aber auch in diesen Fällen bietet die Versicherung dem Kunden lediglich Bruttotarife an. Ein netter Zusatzverdienst für die Gesellschaft. So kann sie auch die nicht ausgezahlte Provision behalten.
Wie es aber doch anders funktioniert erkläre ich weiter unten !
Beispiel an Hand einer Privaten Haftpflichtversicherung (PHV) als Familienversicherung mit hervorragenden Versicherungsbedingungen.
Ich berechne immer den gleichen Tarif bei der gleichen Versicherungsgesellschaft bei jährlicher Zahlweise.
Für die Berechnung habe ich zugrunde gelegt eine 100m² Wohnung in 35390 Gießen. Zahlungsweise jährlich.
Folgendes habe ich im Beispiel zugrunde gelegt:
Auch bei der Berufsunfähigkeitsversicherung sind Einsparungen von 5 - 10 % durchaus realistisch.
Da hier über viele Jahre hinweg der Beitrag gezahlt wird, beträgt eine mögliche Einsparung durchaus Tausende Euro.
Nettotarife machen die klassischen Sparprodukte wieder viel interessanter !
Beispiel eines klassischen Bruttotarifes:
Ein Kunde schließt eine klassische Rentenversicherung (nicht fondsgebunden) mit einem Monatsbeitrag von 100 € bei einer Laufzeit von 25 Jahren ab.
Er zahlt also insgesamt 30.000 € in die Versicherung ein. Er erhält dafür zum Ablauf entweder
Warum ist das Ergebnis so gering ? Ganz einfach, der Vertrag beinhaltet eine für den Vermittler vorgesehene Provision in Höhe von 1.182 € einmalig. Dieses Geld behält die Gesellschaft in den ersten 5 Jahren der Beitragszahlung ein.
Zusätzlich entsteht ein monatlicher Kostenanteil von 9,92 €, also fast genau 10 % der gezahlten Beiträge !
Beispiel eines Nettotarifs:
Gleicher Kunde, gleiche Voraussetzungen. Hier sehen die Ablaufsummen wie folgt aus:
Warum "verdient" der Kunde im Bruttotarif lediglich 2.088 €, während der Kunde im Nettotarif fast das Dreifache (5.598 €) erwirtschaftet ?
Weil es in diesem Tarif keine Provision für den Vermittler gibt. Außerdem beträgt der monatliche Kostenanteil jetzt nur noch 6,22 € für Verwaltungsaufwand.